Wissenswertes zu Rasenanlage und -pflege
Bei Verwendung geeigneter Rasenmischungen und einer guten Pflege ist es – bis auf sehr wenige Ausnahmen – auf allen Böden möglich, einen sehr schönen Rasen anzulegen und diesen auch dauerhaft zu erhalten. Für ein erfolgreiches Anlegen gehen Sie am besten wie folgt vor:
Profi-Tipp: Rasen anlegen
- Boden gut lockern.
- Lehmigen Boden mit Flusssand abmagern. Zur Verbesserung der mikrobiellen Aktivität Humus (z. B. Blumenerde) aufbringen. Sand und Humus flächig aufstreuen und einarbeiten durch Grubbern.
- Mulden glätten, Boden anwalzen oder antreten.
- Saatgut mit doppelter Menge Sand oder trockener Gartenerde und Sofortdünger mischen und kreuz und quer ausstreuen.
- Saatgut leicht einharken (nicht tiefer als 2 cm) und Boden anwalzen oder andrücken.
- Nach der Einsaat bei Trockenheit morgens und abends mit feiner Brause durchdringend wässern. Nach ca. 7-10 Tagen erscheinen die ersten Halme.
- Erster Rasenschnitt bei 10-12 cm Halmlänge. Achtung: Es dürfen keine Rasenmäher-Spuren im Boden entstehen. Boden muss trocken sein.
- Nachdüngen nach 4 Wochen.
Profi-Tipp: Rasen düngen
Für einen optimalen Pflegezustand muss der Regen regelmäßig gedüngt werden. Leichte, sandige Böden benötigen erhöhte Düngermengen. Schwere, lehmige Böden speichern Wasser und Dünger und müssen deshalb mit verminderter Düngermenge gedüngt werden. Als Durchschnittswert während der Hauptwachstumszeit von April bis September gilt:
Rasendünger mit Langzeitwirkung: alle 6 Wochen
Bedarf: 30 g je m²
Rasendünger mit Sofortwirkung: monatlich einmal
Bedarf: 40 g je m²
Die vier Jahreszeiten der Rasenpflege:
Frühjahr: Für einen erfolgreichen Saisonstart sollten Sie den stark vermosten oder verfilzten Rasen vertikutieren (siehe Kapitel „Vertikutieren). So wird die Rasenpflanze wieder gut mit Nährstoffen, Wasser und Licht versorgt. Wichtig: Erst vertikutieren, wenn der Boden warm und trocken ist. Hierbei sollte auf zu tiefes Vertikutieren verzichtet werden. Die Messer des Vertikutierers dürfen den Boden nur leicht ankratzen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Mit einer Rasennachsaat werden eventuelle Rasenlücken schnell geschlossen. Anschließend empfiehlt sich eine Frühjahrsdüngung mit Langzeitdünger. Wöchentliches Mähen fördert eine dichte Grasnarbe.
Sommer: Mähen Sie den Rasen möglichst an trockenen Tagen und bei bedecktem Himmel. Der Rasen sollte abgetrocknet sein – so können die Schneidmesser die Grashalme besser schneiden und aufsammeln. Die Messerklingen sollten immer scharf sein. So werden die Halme akkurat geschnitten und die Pflanzen nehmen weniger Schaden. Den Rasen nie zu kurz schneiden. Optimal sind circa drei bis vier Zentimeter. Zu beachten auch: Hohen Rasen immer in mehreren Durchgängen auf die gewünschte Höhe mähen. Bei starkem Rückschnitt stecken die Pflanzen alle Kraft in das vertikale Wachstum, dadurch werden kaum Seitentriebe gebildet und der Rasen wird weniger dicht.
Herbst: Bei Trockenheit weniger mähen. Wenn Sie einen Roboter im Einsatz haben oder mulchen, können Sie auf eine Herbstdüngung verzichten, da schon genügend Nährstoffe vorhanden sind. Wichtig: Herbstdünger wird erst im nächsten Frühjahr wirksam. Wenn die Temperaturen schon zu niedrig sind, sollten Sie nicht mehr vertikutieren. Vor dem Wintereinbruch den Rasen auf circa 3,5 bis 4 Zentimeter mähen und eventuelles Herbstlaub mit aufsammeln.
Winter: Während der kalten Jahreszeit braucht der Rasen Ruhe. Deshalb ist es ratsam, diesen speziell bei Frost so wenig wie möglich zu betreten, damit die Rasenpflanzen nicht beschädigt werden. Extratipp: Im Winter ist auch der richtige Zeitpunkt für die Wartung Ihrer Gartentechnik. Nutzen Sie die Winter-Inspektionsangebote. Ein gut gewartetes Gerät verrichtet in der kommenden Saison zuverlässig die Arbeit – außerdem verlängert der Service die Gerätelebensdauer.
Profi-Tipp: Mulchmähen
Beim Mulchmähen schneiden meist vier Klingen (auf verschieden Ebenen) den Rasen in kleinste Partikel. Diese feinen Schnittgutreste fallen auf den Rasen zurück.
Vorteile:
- Feuchtigkeit bleibt bei Hitze im Boden und die Wurzeln werden kühl gehalten
- Unkrautwuchs wird gebremst
- Rasenmulch fungiert als natürlicher Dünger
Profi-Tipp: Vertikutieren
Im Laufe der Zeit sammeln sich zwischen den Rasenpflanzen Moos und Rasenmulch. Dadurch verfilzt der Rasen und wichtige Nährstoffe sowie Wasser und Luft und gelangen nicht mehr an die Rasenwurzeln. Eine gute Lösung bietet in diesem Fall das Vertikutieren. Dabei wird die Grasnarbe millimetertief durch scharfe Vertikutiermesser leicht angeschnitten und Rasenfilz, abgestorbene Gräser und Moos aus der Rasenfläche werden wirksam entfernt. Wichtig: Vertikutieren Sie erst, wenn der Boden warm und trocken ist. Die ersten drei Jahre nach der Neuanlage des Rasens ist ein Vertikutieren meist noch nicht notwendig und sollte vermieden werden, da die Gräser noch nicht fest genug im Boden verwurzelt sind. Auch sollte auf zu tiefes Vertikutieren verzichtet werden. Die Messer des Vertikutierers dürfen den Boden nur leicht ankratzen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Mit einer Rasennachsaat lassen sich Rasenlücken schnell schließen. Im Anschluss empfiehlt sich eine Frühjahrsdüngung mit Langzeitdünger. Wöchentliches Mähen sorgt für eine schöne, dichte Grasnarbe. Je nach Beschaffenheit des Bodens können Sie diesen auch leicht besanden.
Gut zu wissen: Bei stark verdichteten oder lehmigen Böden ist ein stärkeres Besanden durchaus sinnvoll – so wird die Wasser- und Luftdurchlässigkeit erhöht. Jedoch sollten Sie den Sand keinesfalls einfach auf der Rasenfläche liegen lassen. Der Quarzsand muss unbedingt in die obere Bodenschicht eingearbeitet werden. Bei großen Rasenflächen benutzt man dazu Aerifizierer. Diese Geräte stanzen mit sogenannten „Spoons“ dünne Löcher aus dem Rasen aus. Der gleichmäßig verstreute Sand wird anschließend in die ausgestanzten Löcher verteilt.